Welche große Bedeutung der körperlichen Betätigung für die Gesundheit und die Prävention zum Beispiel von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zukommt, ist allgemein bekannt. Parks und Naherholungsgebiete sind voll mit Joggern und Radfahrern, Fitnessstudios können sich nicht über Mitgliedermangel beklagen. Der demografische Wandel hat dazu geführt, dass sich bereits viele Vereine mit eigenen Angeboten an ältere Menschen wenden. Doch was ist mit Seniorinnen und Senioren, die in Heimen leben oder aufgrund von Erkrankungen oder Behinderungen nicht in der Lage sind, ihr Haus zu verlassen? Um sie kümmert sich ab sofort Personal Trainer Mike Heider mit seinem Medizinischen Fitnesstraining.
Kräftig, breitschultrig, mit sympathischem Lächeln, windschnittigem Kurzhaarschnitt und in bequeme Sportswear gehüllt: Mike Heider sieht man den ehemaligen Leistungssportler auf den ersten Blick an. Als Leichtathlet brachte er es regional zu einigen Erfolgen, bevor er sich dazu entschloss, die Leidenschaft auch zum Beruf zu machen. „Um etwas Sicheres zu haben, absolvierte ich zunächst eine Ausbildung zum Automobilkaufmann, aber ich sattelte dann mit einem Studium in Sportökonomie und der Trainer-B-Lizenz schnell um“, rekapituliert er seinen bisherigen Berufsweg. „Mir hat der Sport immer enorm viel gegeben. Mich auf dem Sportplatz an der frischen Luft richtig auszupowern, Grenzen zu überschreiten, selbstgesteckte Ziele zu erreichen und bei Überquerung der Ziellinie die Arme in die Luft reißen zu können: Es gibt einfach nichts Besseres! Als Trainer möchte ich dazu beitragen, dass auch andere diese Glücksmomente erleben.“ In den vergangenen Jahren sammelte Mike viel Erfahrung im Bereich des Personal Trainings, unterstützte Freizeit- und Leistungssportler dabei, in Form zu kommen und noch leistungsfähiger zu werden. „Das beginnt immer mit einer sehr genauen Anamnese, einer Betrachtung des Ist-Zustands und einer Zielformulierung. Daraus erstelle ich dann Trainingspläne und betreue die Sportler bei der richtigen Umsetzung“, beschreibt er seine Tätigkeit.
Die Idee, sich gezielt an Seniorinnen und Senioren zu wenden, kam ihm beim Training mit seiner Großmutter Marianne. „Sie ist 76, lebt allein, ist herzkrank und leidet an Parkinson“, erzählt der 28-Jährige. „Die Krankheit schränkt sie motorisch stark ein. Koordination und Gleichgewicht sind beeinträchtigt und erschweren es ihr, sich im Alltag frei zu bewegen.“ Zweimal in der Woche besucht Mike sie, um mit ihr ein einstündiges Training mit alltagsnahen Übungen zu machen. „Seitdem ist sie wieder viel sicherer auf den Beinen und kann zum Beispiel Einkäufe selbst erledigen. ,Mein Enkel hat mich fitgemacht!‘, sagt sie immer“, lacht Mike. „Mir wurde klar, wie viele ältere Menschen es gibt, denen es genauso geht wie meiner Oma. Sie sitzen zu Hause oder im Seniorenheim, bewegen sich viel zu wenig und werden immer unbeweglicher. Dabei kann man schon mit relativ geringem Aufwand eine echte Besserung erzielen.“ Mike erkundigte sich über entsprechende Angebote und stieß dabei auf die Lizenz zum Medizinischen Fitnesstrainer: „Das Medizinische Fitnesstraining ist ein therapeutisches sportliches Angebot, das mit Erlaubnis durch den Hausarzt absolviert wird. Es ersetzt keine Reha oder Physiotherapie, sondern fungiert eher als Prävention oder Reha-Nachbereitung, die privat bezahlt wird“, erläutert er. Die entsprechende Ausbildung, die ihn dazu berechtigt, diese Leistung anzubieten, hat er bereits abgeschlossen.
„Das medizinische Fitnesstraining ist ideal für ältere Menschen, die durch bestehende Krankheiten wie etwa Arteriosklerose, Adipositas, Diabetes mellitus, Parkinson sowie nach Unfällen, Herzinfarkten oder Schlaganfällen körperlich beeinträchtigt sind. Mit kleinen Übungen bauen wir gemeinsam Kraft auf, stellen Beweglichkeit, Koordination und Gleichgewicht wieder her und lindern chronische Schmerzen. Im Idealfall verhelfe ich mit meinem Training zu mehr Vitalität, Sicherheit und Selbstständigkeit“, gibt Mike Einblick. Vom Spaß mal ganz abgesehen, denn viele der Seniorinnen und Senioren freuen sich ganz einfach auch über die Abwechslung, die der Besuch des jungen Sportlers bedeutet. Was möglich ist, belegt Mike anhand eines Falls aus dem letzten Jahr: Ein 87-jähriger Mann war nach einem schweren Sturz vier Monate lang bettlägerig, ein Oberschenkel durch die lange Ruhe bereits stark atrophiert. „Ich habe mit ihm ganz langsam angefangen, Mobilitätsübungen zu machen und kontinuierlich Kraft aufzubauen“, beschreibt Mike das geduldige Vorgehen. „Irgendwann konnte er wieder selbstständig sitzen und aufstehen, heute, etwas mehr als ein halbes Jahr später, läuft er schon wieder mit dem Rollator. Sein großer Wunsch ist es, in diesem Jahr noch einmal mit seiner Ehefrau in einem Restaurant essen zu gehen. Daran arbeiten wir derzeit beide. Es ist einfach wunderschön, jemandem so helfen zu können.“
In einem nächsten Schritt möchte sich Mike in Senioren- und Pflegeheimen der Region vorstellen und seine Leistung anbieten. Aber natürlich besucht er ältere Menschen auch zu Hause. „Der erste Besuch ist ganz unverbindlich“, verspricht er. „Er dient dem Kennenlernen und der Anamnese, auf deren Grundlage ich mein Trainingsprogramm erstelle. Manchmal ist es hilfreich, wenn Angehörige dabei sind, um Fragen zu stellen oder auch zu beantworten. Besondere Voraussetzungen oder Equipment sind nicht erforderlich. Alles, was ich für das Training benötige, bringe ich selbst mit. Nur eine vom Hausarzt unterzeichnete Erlaubnis, das medizinische Fitnesstraining durchführen zu dürfen, benötige ich.“ Und dann steht einem Lebensabend mit mehr Mobilität und Vitalität nichts mehr im Wege.
Mike Heider – Personal Training am Niederrhein
Telefon: 02151 – 644 744 7
E-Mail: info@mikeheider-pt.de
mikeheider-pt.de
Fotos: Niklas Breuker